1946-1956
In der Stadt Strasburg begann der sportliche Neuaufbau nach 1945 mit dem Fußball. Einer der Initiatoren, die sich von Beginn an mit großer Leidenschaft, auch mit Bereitstellung privater finanzieller und materieller Mittel dem Strasburger Fußball widmete, war der Sportfreund Max Eiter, Kolonialwarenhändler mit seinem Geschäft am Bahnhof. Von großer Bedeutung war auch die Hilfe durch die Freunde der Sowjetarmee, die in Strasburg im Postgebäude ihren Sitz der Kommandantur hatten.
Einer der die ersten Schritte mit unterstützte und als Torwart in der Mannschaft spielte war der Sportfreund Wolfgang Elger.
Über diese Zeit befragt, erinnert sich der heute in Kalbe/ Milde lebende so:
"Ich wurde mit der Gründung der FDJ im April 1946 im Abschnitt Strasburg zum hauptamtlichen Jugendleiter gewählt. In dieser Funktion musste ich oft zum Stadtkommandanten zur Berichterstattung. Ich war damals 19 Jahre alt und der Kommandant behandelte mich wie seinen eigenen Sohn. Bei den Gesprächen über die Jugendarbeit erfolgten immer Fragen zum Stand im Fußball. Ich machte dabei auf unsere Sorgen mit Sportbekleidung, Fußballschuhe, Beförderungsprobleme für die Mannschaft und Fußbälle aufmerksam. Noch heute erinnere ich mich daran, dass der Kommandant einen Offizier Namens Saratow beauftragte, der uns dann 15 Paar Fußballschuhe und einen Satz Jerseys übergab. Auch konnten wir die ersten Auswärtsspiele in Pasewalk, Brüssow und Prenzlau bestreiten, da für uns ein LKW zur Verfügung gestellt wurde."
Das Foto aus dem Jahre 1946 zeigt die erste Männermannschaft mit dem verdienstvollen Betreuer Max Elter.

Wolfgang Elger, Günter Schulz, Heinrich Rausch, Walter Schulz, Erwin Herbst, Willi Luchterhand, Bruno Zimmermann, Heinz Schulz, Willi Rachow, Werner Schulz, Erich Duivenage, Max Elter
Das Foto zeigt den Sportfreund Erwin Buckow aus Strasburg.

An ihn erinnert sich Wolfgang Elger so:
"Dieser Mann war bei Wind und Wetter auf dem Sportplatz zu sehen. Durch den Krieg beide Beine verloren, konnte er seinen geliebten Fußballsport nicht mehr ausüben. Er war ein wunderbarer Sportfreund und auch Kritiker."
Ein weiterer Sportfreund, bis 1958 aktiver Spieler, drangvoller und gefürchteter Torjäger, Günter Schulz, heute Sportlehrer an der KBS „Gerhard Eisler n in Strasburg erinnert sich:
„Auf der Gründungsversammlung der FDJ 1946 in der Gaststätte „ Rosengarten“ erhielten wir Fußballspieler jeder eine genähte weiße Turnhose und ein Turnhemd". Weiter berichtet er, dass es Probleme gab mit geeigneten Fußbällen. Kurz entschlossen setzte sich der Sportfreund Max Elter in die Bahn, fuhr nach Berlin und beschaffte aus eigenen Mitteln einen Fußball.
Die Entwicklung des Fußballsports in dieser Zeit verlief unter dem Namen SG Vorwärts Strasburg, der dann 1949/ 1950 in Traktor Strasburg übergeleitet wurde und die MAS Strasburg übernahm die Trägerschaft.
Einer von den vielen Sportfreunden, die sich um den Fußballsport in Strasburg und im Kreis verdient gemacht haben, ist der Sportfreund Gerhard Brockmüller. Ob als Sektionsleiter, Mannschaftsleiter, Vorsitzender des Kreisfachausschusse Fußball, als Jugendleiter oder als energischer Mann in „Schwarz“, er war dort, wo er als begeisterter Fußballanhänger gebraucht wurde.
Zu dieser Zeit bestanden in der Stadt Strasburg noch zwei Sektionen Fußball. Die SG Dynamo und die BSG Lok Strasburg.
Dieses Nebeneinanderbestehen war einerseits erforderlich, um den großen Zuspruch von Fußballinteressenten das Spielen zu ermöglichen, aber andererseits brachte dies auch viele Probleme und förderte keinesfalls das Niveau. Jede Sektion versuchte mit den ihr zur Verfügung stehenden Mittel und oft auch mit unmöglichen Praktiken, die besten Spieler für sich zu gewinnen. So war zu dieser Zeit eine große Wanderschaft von Spielern zwischen den einzelnen Sektionen zu verzeichnen. Dieser Umstand wird noch heute als eine der Ursachen genannt, dass es erst im Jahre 1957 einer Strasburger Mannschaft gelungen ist den Kreismeistertitel zu erringen und in die Bezirksklasse aufzusteigen.
Die SG Dynamo Strasburg meldete mit Abschluss des Spieljahres 1956 ihre Sektion Fußball ab und zog die Mannschaften vom Wettkampfbetrieb zurück. Sportfreund Reinhold Trantow war zu dieser Zeit für den Sport bei "Dynamo" Strasburg mit verantwortlich.
Mehr Aktivitäten entwickelte die Sektion Fußball der BSG Lok Strasburg. Unter der Leitung der Sportfreunde Rudolf Münchow und Bruno Rathenow, beide Angehörige der Deutschen Reichsbahn, wurde viel getan um eine leistungsstarke Sektion zu entwickeln.
Die Möglichkeiten für Freifahrten mit der Deutschen Reichsbahn zu Sportwettkämpfen war für viele Sportfreunde verlockend und so war der Zuspruch zur BSG Lok zeitweilig sehr stark.
Der Verfasser dieser Dokumentation beendete als 18 jähriger 1953 auf Grund von Meniskusbeschwerden die aktive Laufbahn als Fußballspieler und widmete sich der Schiedsrichtertätigkeit. In kurzer Zeit wurde hier die Qualifikation für die Bezirksliga erreicht und schon 1961 erfolgte die Aufnahme in die Leistungsklasse der DDR. In dieser Form erfolgte der Auftrag zur Spielleitung durch den Schiedsrichterahnsetzer des Verbandes, Sportfreund Gerhard Gromotka.
So beendete die BSG Lok Strasburg dann im Spieljahr 1955/56 ihren Wettkampfbetrieb.
Mit der Entwicklung und Festigung des Wettspielbetriebes im neuen Kreis Strasburg wurden in den Sektionen Bestrebungen wirksam, mit Gemeinschaften anderer Kreise und Bezirke Vergleiche auszutragen. In einigen Sektionen wurden zu dieser Zeit auch Freundschaftsvergleiche mit Gemeinschaften aus der BRD ausgetragen, auf die ich noch eingehen werde.
Pfingsten 1956 war die Mannschaft von Motor Babelsberg Freundschaftsspielgegner von Einheit Strasburg und wurde mit 2: 0 Toren bezwungen.
Die beiden Tore wurden vom Mittelstürmer Günter Schulz erzielt. Als dribbelstarker Rechtsaußen war der Sportfreund Günter Matzdorf bekannt.
In den Jahren von 1953 bis 1956 vollzog sich im Männerbereich ein Generationswechsel. Viele Sportfreunde, bewährte Spieler, beendeten ihre aktive Laufbahn. Sie waren seit Jahren Stützen der Mannschaft und ihr Abschied von der Mannschaft hinterließ große Lücken. Zu ihnen gehörten solche Spieler wie Werner Schulz, bekannt als "Molle", Günter Matzdorf, Gerhard Brockmüller, Reinhold Schneider und andere Spieler wie Gerhard Christan, Günter Barteleit, Erhard Schöttler und Adolf Pahl. Sie beendeten aus unterschiedlichen Motiven ihre Laufbahn. Junge Spieler stießen zum Kollektiv und prägten in den Folgejahren das Gesicht der Mannschaft. Dazu gehörten die Sportfreunde Karl - Heinz Wendorf, Werner Rohmeier, Karl Pagel, Hans-Joachim Boelter, Joachim Jänicke, Hans Müller, Heiner Runge, Horst Krasemann und weitere Sportfreunde.
Einer der guten Torwarte dieser Zeit war der Sportfreund Heinz Klawitter. Er war einer der Torwarte, die sich immer voll auf ihre Aufgabe konzentrierten und wurde außerdem mit seiner Torwartmütze bekannt.